|  | Hahäuser Familiennamen
  Als Lehrer Jahns 1946 nach Hahausen kam, war er
      überrascht, „dass die Hahäuser Kinder in der Mehrheit nur die Namen
      Hoffmeister und Ziegenbein trugen" 1). Nun, beide Namen
      gehören zu den ältesten in Hahausen; der Name Hoffmeister lässt sich
      seit den Jahren nach 1595 2) und Ziegenbein seit 1663 3)
      nachweisen.
 
  Unter den wenigen Namen, die seit Jahrhunderten in Hahausen vorkommen,
      steht der Name Rühmann 1548 an erster Stelle 4). Es folgen
      Fricke und Taufall. In den Jahren nach 1595 erscheinen Höfelmann,
      Hoffmeister, Illers, Klemme, Meyer und Pümpel. Schon in den ältesten
      Erbregistern werden Marcus Rümann (oder Marx Rüdemann) und Andreas
      Fricken genannt. Es folgt Christoph Zufall. In wohl nach dem Jahre 1595
      erfolgten Nachträgen zu den Erbregistern des 16. Jahrhunderts finden wir
      die Namen von Heinrich Clemmen, Christoph Höffelmann, Henni (Henning) und
      Heinrich Hoffmeister, Henni (Henning) Illers, Hanß und Heinrich Meyer und
      Henny (Henning) Pümpel. Es ist jedoch fraglich, ob die jetzt in Hahausen
      ansässigen Fricke von dem ersten dieses Namens abstammen, da der Name
      mehrere Jahrhunderte lang nicht mehr in Hahausen erscheint. Der letzte
      Klemme starb in den Jahren nach dem zweiten Weltkriege. Eine andere
      Familie Klemme ist in unserem Jahrhundert zugezogen.
 
  1663 erscheinen die Ziegenbein, die 1548 in Nauen und Lutter nachweisbar
      sind, in Hahausen, in den Jahren danach Kalthammer (Kolthamer) und
      Sandvoß. Kalthammer kamen über Seesen (1502) und Rhüden nach Hahausen,
      Sandvoß gab es 1565 in Lutter. Jochims (Joachim) Kohlthamer war 1682
      Kotsaß in Hahausen und Wilhelm Sandvoß dort im gleichen Jahre Schmied.
      In diesem Jahre wird auch ein Schneider Caßebaum (Kassebaum) erwähnt.
      Jahrhundertelang im Orte ansässig waren die Schladebusch. Ein Nachkomme
      dieser Familie lebt heute noch in Hildesheim. Die Försterfamilie
      Barttlingck erschien nach dem Bau des Försterhauses 1676/78, evtl. auch
      schon früher, in Hahausen, wo sie rund 200 Jahre blieb 5).
 
  1710 werden Wrede, 1750 Kalbreyer in Hahausen angeführt,
      1763 Homann, 1768 Düerkop, 1772 Ernst, 1780 Böse, 1783 Warnecke, 1792
      Lerche (der Anbauer Lerecke), 1795 Kappey, 1803 Süßschlaf, 1805 Ohms,
      1807 Busse, 1811 Brandes. Ein besonderes Kapitel stellt die Schreibweise
      der Familiennamen dar. Als Beispiel seien nur die Taufalls genannt, deren
      Name ursprünglich hochdeutsch Zufall oder Zuvall war. Dann wurden sie
      Tofall genannt, 1645 Tzofall, 1651 Taufall, 1682 Tonfall, 1705 und 1710
      wieder Zuvall, auch Taufall und Tofall, 1724 Taufall, 1726 Zufall, bis sie
      1738 und seit 1756 dann endgültig Taufall genannt werden.
 
  1) Jahns, Arnold: Briefe an meine
      Enkel, III. Teil. Maschinenschriftlich, Weihnachten 1982, S. 24
 2) St. A. Wob. 19 Alt 134-137
 3) „Verzeichnis der Hahüschen So über 5 jähren sein" vom 30.
      September 1663'
 4) St. A. Wob. 19 Alt 134
 5) Siehe „Die Barttlingcks", S. 164
 
  Chronik, Seite 161
 
  Während hier ein hochdeutscher Familienname in eine plattdeutsche Form
      umgewandelt wurde, war es bei den Kalthammers umgekehrt. Ursprünglich
      Kolthamer geschrieben, erscheint der Name ab 1727, mit Unterbrechungen
      1728, 1793/96, in hochdeutscher Form.
 
  Bis 1836 kommen die Beitau (1821, 1836 und 1848 Böltau), wiederum Fricke,
      Ristig und Rube hinzu, bis 1854 Deppe, Marten, Lowes und Ohlendorf. 1858
      wird der Löffelschnitzer Heinrich Immenroth erwähnt, es erscheinen
      Borgmeyer, Prien, Schüler und Karasek.
 
  Ihnen folgen bis zum Jahre 1905 Boos, Büschlepp, Faber, Flügge, Greune,
      Heche, Henze, Klauenberg, Klingebiel, Kraatz, Mull, Preuß, Räke,
      Schulze, Sommer, Willke und Zimmermann.
 
  Bis zum Jahre 1928 ziehen nach Hahausen: Alpert, Binder, Bock, Bruhne,
      Bunke, nach Unterbrechung wieder Ohms, Püllmann, Rieke und Stichnoth,
      denen bis zum zweiten Weltkrieg Asmus, Bothe, Kleinert, Langner, Meergans,
      Oppermann, Pförtner, Pojtinger, Rabe, Reuß, Schwabe und andere folgen.
      Nach dem Jahre 1945 erscheinen im Orte noch viele neue Namen, die jedoch
      hier nicht alle aufgeführt werden können. Auch die Namen, die im Laufe
      der Jahrhunderte in Hahausen aufgetaucht und dann wieder verschwunden
      sind, konnten - bis auf einige Ausnahmen - nicht berücksichtigt werden.
      Sei zum Schluss noch erwähnt, dass es 1905 18 und 1928 19 Familien
      Hoffmeister in Hahausen gab.
 
  Chronik, Seite 162
  
  Hof Prien
 
  
  
  Hof Rube
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