St. Romaus Hahausen
Im Pfarrverband St. Trinitatis Neiletal

Triftweg 8a,
38729 Hahausen
Telefon: 05383 / 326



Der Neilebote
Mitteilungsblatt
der ev.-luth. Kirchengemeinden im Neiletal,
St. Georg zu Lutter am Bbge.,
St. Romanus Hahausen,
St. Johannes Nauen.

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Moment beschäftigt mich ein Thema      besonders, nämlich unsere Demokratie. Im Rahmen der Konventsfahrt unserer Propstei nach Leipzig besichtigten wir die Nicolaikirche. Seit  November 1982 finden dort montags die Friedensgebete statt, die eine wich-tige Rolle innerhalb der Friedlichen Revolution in der DDR spielten.

Die Kirchenführung wurde von   einem ehemaligen Kirchenvorsteher gehalten, der zur Zeit der Wende Teil des Gremiums war. Mit leuchtenden Augen schil-derte er seine Erfahrungen der Jahre 1989 und 1990. Es gelang der Kirchengemeinde mit ihren Angeboten der Unzufriedenheit der Menschen in der DDR eine Plattform zu geben, gegen die der Staat nur schwer vorgehen konnte, so sein Fazit.

Immer wieder wurde uns auf dieser Fahrt bewusst, wie gut wir es haben, weil wir in einer Demokratie leben. Um nur ein Beispiel zu nennen: In der DDR gab es keine Verwaltungsgerichtbarkeit. Wenn ein Antrag abgelehnt wurde, konnte dagegen kein Einspruch erhoben werden. Für uns unvorstellbar. Wir    haben es gut und wir wollen, dass es so bleibt. Und damit es so bleibt, müssen wir uns immer wieder den Zusammenhang von Rechten und Pflichten in einer Demokratie deutlich machen.

Die Bejahung von Rechten und die Verneinung von Pflichten ist einer der grund-legenden Widersprüche im menschlichen Leben. Natürlich ist es bequemer, mehr zu nehmen als zu geben, Rechte umfassend gegen andere geltend zu machen und Pflichten zu leugnen.

 Bild von Qubes Pictures auf Pixabay

 

 

Immer wieder wurde uns auf dieser Fahrt bewusst, wie gut wir es haben, weil wir in einer Demokratie leben. Um nur ein Beispiel zu nennen: In der DDR gab es keine Verwaltungsgerichtbarkeit. Wenn ein Antrag abgelehnt wurde, konnte dagegen kein Einspruch erhoben werden. Für uns unvorstellbar. Wir    haben es gut und wir wollen, dass es so bleibt. Und damit es so bleibt, müssen wir uns immer wieder den Zusammenhang von Rechten und Pflichten in einer Demokratie deutlich machen.

Die Bejahung von Rechten und die Verneinung von Pflichten ist einer der grund-legenden Widersprüche im menschlichen Leben. Natürlich ist es bequemer, mehr zu nehmen als zu geben, Rechte umfassend gegen andere geltend zu machen und Pflichten zu leugnen. 

Gegen diese Einstellung ist deutlich zu machen, dass in unserer Gesellschaft jedes Recht auch eine Pflicht voraussetzt und dass Rechte nur wahrgenommen werden können, wenn gleichzeitig Pflichten anerkannt werden. Wenn jedoch Pflichten nicht mehr ernst genommen werden, laufen Rechte über kurz oder lang in die Leere. Dies hätte am Ende einen Verlust an persönlicher Freiheit und sozialer Gerechtigkeit in der Gesellschaft zur Folge.

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus, heißt es im Grundgesetz Artikel 20, Absatz 2. Wir sind alle gefordert, dieses Recht, das wir haben, auch wahrzunehmen. Zum Beispiel indem wir bei Kundgebungen für Demokratie und eine bunte Gesellschaft mitmachen. Oder indem wir in eine Partei eintreten. Oder indem wir an der Europawahl am 9. Juni teilnehmen.

An dieser Stelle danke ich den Wahlvorständen ganz herzlich, die bei  unserer Kirchenvorstandswahl die Wahlbüros besetzt hatten und einen reibungslosen Ablauf ermöglichten.

Gelegenheiten gibt es viele, sich für unsere Demokratie zu engagieren. Der Kirchenvorsteher in der Nicolaikirche hat uns mit auf den Weg gegeben, dass wir uns als      Kirche wieder mehr für die Demokratie einsetzen sollten. Ich finde, er hat recht.

  Pastor Sebastian Schmidt