Ev.-luth. Kirchengemeinde
Hahausen-Nauen im Neiletal

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St. Romanus Gemeindehaus
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Der Neilebote
Mitteilungsblatt
der ev.-luth. Kirchengemeinden
St. Georg zu Lutter am Barenberge
und Hahausen - Nauen im Neiletal

 

Liebe Leserin,
lieber Leser,
gesegnet werden, das tut gut. Bei der Trauung. Bei der Taufe. Bei der Konfirmation. Oder auch am Ende eines jeden Gottesdienstes. Segensworte sind Worte, die gut tun.

Es gibt Menschen, die öffnen beim Schlusssegen ihre   Hände. Manche kommen nur wegen des Segens zum Gottesdienst. Ein persönlicher Segen, bei dem mir die Hand aufgelegt wird, berührt mich leiblich und in der Seele. Ich fühle den Frieden, den der Segen mir verspricht. Noch lange spüre ich die Hände auf meinem Kopf.

Das deutsche Wort Segnen kommt vom lateinischen signare, bezeichnen. Wenn wir gesegnet werden, werden wir mit einem Zeichen versehen. Im Segnen wird Gottes     Name auf uns gelegt. Mit dieser Geste wird uns zugesagt: Es gibt niemanden, der über dich verfügen kann. Deine   Eltern nicht. Dein Chef später nicht. Oder dein Mann, deine Frau oder deine Schwiegereltern.

Auch deine Ängste werden nicht das letzte Wort über dein Leben haben, nicht deine Schuld, noch nicht einmal der Tod. Das letzte Wort hat Christus, zu dem du gehörst. Du bist ein Kind Gottes.

 



Mit diesen Worten hatte ich meine Predigt zum Midsommargottesdienst in Rhode eröffnet. 6 Wochen war es her, dass ich meinen letzten Gottesdienst geleitet hatte. Meine Elternzeit wurde so zu einer Auszeit. In den Sommermonaten spüren wir das  jedes Jahr aufs Neue. Es ist gut, die Dinge für eine Weile ruhen zu lassen.

Wenn der nächste Termin, die nächste Abgabe in weite Ferne rückt, gewinnen wir einen großen Freiraum. Ich gehöre zu denjenigen, die nie so ganz abschalten. Auch im Urlaub kommen mir Ideen und ich lasse sie kommen. Auch am Wochenende denke ich über die anstehenden Ereignisse nach. Aber ich tue es nicht unter dem Druck, zeitnah ein Ergebnis liefern zu müssen.

Es ist Zeit da für Irrwege, für Unfertiges und gedankliche Spielereien. Es ist ein Segen, wenn wir ganz befreit ins Nachdenken kommen und spüren, wie kreativ wir sein können. Und so kam beim Midsommargottesdienst alles zusammen und wurde für mich zu einem besonderen Erlebnis: Der weite Blick in den Harz, viel Zeit für die Vorbereitung und ein Thema, das mir am Herzen liegt und über das ich schon lange vorhatte zu predigen. Alles in allem ein Segen.

Pastor Sebastian Schmidt