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				Am 10.11.2016 wurde am Hütteweg eine Informationstafel über den 
				ehemaligen Kupferschieferabbau aufgestellt. Im Hintergrund das 
				Grundstück Hütte 3 von Familie Süßschlaf.
 
 Teile des Nordwestharzrandes werden
				als „Klassische Quadratmeile der 
				Geologie“ bezeichnet, da hier auf engstem Raum fast alle 
				Schichten vom Erdaltertum bis zu jüngsten Ablagerungen 
				aufgeschlossen sind. Bei Hahausen erreicht 
				mit dem Kupferschiefer eine Ablagerung des Zechsteins 
				die Erdoberfläche. Hier stehen Gesteine des 
				Zechsteinzuges an, die ihr Hauptvorkommen entlang des 
				gesamten  
				 Südharzes haben. Dicht 
				über der Basis des  
				  
				  
				  
				
				
				
				  
				
				
				
				Zechsteins 
				tritt metallhaltiger Kupferschiefer auf.
 
 „New 
				Mansfield Copper and 
				Silver Mining  
				Company
 
 Aufgrund des 
				erfolgreichen Mansfelder Kupferschieferbergbaus geriet auch der 
				nordwestliche Teil des Harzbereiches in den Fokus von 
				Unternehmern. Schließlich war bekannt, dass auch hier 
				Kupferschiefer anstand. 1862 beantragte der Obergerichtsadvokat 
				August Friedrich Wilhelm Barttlingck (1804 -1877) aus Seesen die 
				Genehmigung zur bergmännischen Erschließung des Gebiets zwischen 
				Seesen und Neuekrug. Bei den Schürfungen sollen Erze mit bis zu 
				2,5 % Kupfer gefunden worden sein. Um Gewinn 
				zu 
				erzielen waren über 2 % Kupferanteil nötig. Offensichtlich 
				standen auch damals geschönte Hochrechnungen auf der 
				Tagesordnung.  
				Der 
				angeblich hohe Kupfergehalt und eine angenommene große 
				Flözfläche (Lagerstätenfläche) versprachen reichen Gewinn. 
				Englische Kapitalgeber gründeten in London die New 
				Mansfield Copper and Silver Minnig Company. An dieses 
				Unternehmen hatte Barttlingck sein Grubenfeld verkauft. Die 
				Abbaufelder wurden bald erweiter. Haupt-, Förder- und 
				Wasserhaltungsschächte aufgefahren. Für die abgeworbenen 
				Bergleute aus den Manfelder Gruben entstand gegenüber dem 
				Bahnhof Neuekrug eine „Arbeitercaserne“, bestehend aus zwei 
				Backsteinbauten. Die Siedlung erhielt den Namen „Kolonie Neu 
				Mansfeld“. Unweit davon befand sich die neue Hütte, jedoch floss 
				nichts als Schlacke aus dem ersten Hochofen Erst jetzt erfolgte 
				die eingehende Untersuchung des Erzes - mit einem fatalen 
				Ergebnis! Das Erz enthielt nur 1 % Kupfer, jedoch wurden weitere 
				Erkundungsstrecken erfolgreich aufgefahren, die Schächte 
				Strombeck und lsabell geteuft.
 1866, in der Blütezeit des 
				Hahausen-Neuekruger Bergbaus, wurden etwa 1.250 t Kupferschiefer 
				gefördert. Bereits 1867 musste der Betrieb aufgrund fehlender 
				Rentabilität eingestellt werden. Eine Wiederaufnahme des Gruben- 
				und Hüttenbetriebes erfolgte nicht mehr. Zurück blieben die 
				Halden, die südwestlich von Hahausen zu sehen sind. Im Ort 
				erinnern die Straßenbezeichnung „Hütte“ und einige Wohnhäuser, 
				wie hier die Nr. 3, an diese Zeit.
 
 Zur Information: 
				Als einer der Träger des UNESCO Global Geoparks Harz - 
				Braunschweiger Land - Ostfalen stellt sich der in Quedlinburg 
				geschäftsansässige Regionalverband Harz der Herausforderung, die 
				Erd- und Bergbaugeschichte anschaulich und begreifbar zu machen. 
				Ausführliche Informationen unter  
				
				
				www.harzregion.de.
 
 Foto: 10.11.2016 / Hans-Jürgen Seewaldt
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