Die Postgeschichte von Hahausen 
Am 19. Februar 1890 wurde in Hahausen eine Postagentur eingerichtet

Weitere Informationen

Warum die Post gelb ist



Gustav Hoffmeister,
Postbote in Hahausen von 1918 bis ?,
geb. 1886, gest. 1960



Heinz Höfelmann
Postbote von 1947-1982



Raddatz



Hermann Asmus war von 1965/66 bis August 1974 Briefträger in Hahausen. Uns allen war Hermann Asmus auch als "SINGENDER POSTBOTE" bekannt. Geb. 08.08.1911 in Seesen, gest. 01.06.1983.



Rudi Franke

Weitere Postboten:
Roth,  Treder,
Brigitte Marten






Postschild Hahausen



Briefkasten Hahausen


Altes Posthorn


Dienstflagge 
der Deutschen Bundespost

 

 


V
on einer Post im eigentlichen Sinne kann aus dem Mittelalter nicht berichtet werden. Die Nachrichtenübermittlung erfolgte in der Zeit durch Botenanstalten, die im Dienst von geistlichen und weltlichen Orden, von Universitäten sowie kaufmännischen und politischen Korporationen standen.

Seit Anfang des 16. Jahrhunderts bestand die Thurn- und Taxissche Post, der jedoch bald eine Konkurrenz in den Landespostanstalten entstand.

Nachdem bereits im Jahre 1535 Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel (1514-1568) die Fürstlichen Landesposten gegründet hatte, richtete sein Nachfolger Herzog Julius (1568-1589) im Jahre 1585 eine regelmäßige Postlinie zwischen Wolfenbüttel und Gandersheim ein, die auch Hahausen berührte. Der Botenwechsel erfolgte im Kloster Ringelheim.

Ob es in der damaligen Zeit unter den Hahäuser Einwohnern schon solche gegeben hat, die lesen und schreiben konnten, wissen wir nicht. Sollte jedoch der eine oder andere von ihnen diese Kunst bereits beherrscht haben, so wird er seine seltenen Briefe wohl der den Ort passierenden Post mitgegeben haben.

Am 7. Januar 1641 erteilte Herzog August (1634-1668) dem Hildesheimer Fuhrunternehmer Rütger Hinüber, dem späteren Postmeister, ein Privileg zur Errichtung von Posten in seinem Lande. Daraufhin richtete dieser bereits 1641, also mitten im Dreißigjährigen Kriege, eine reitende Post von Braunschweig über Gandersheim nach Einbeck ein, die natürlich auch wieder durch unser Dorf führte. Seit 1731 berührte die Fahrende Post von Braunschweig über Holzminden nach Kassel auch Hahausen.

In den Jahren 1807 bis 1813 gab es eine "Königlich Westfälische Post". Doch inwieweit Hahausen von dieser Post profitierte, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Nach den Befreiungskriegen wurde das Braunschweigische Land im alten Umfang wiederhergestellt. Das Postwesen wurde neu organisiert und nachdem das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel zum Herzogtum proklamiert worden war, wurde durch Verordnung vom 21, August 1826 die bisherige fürstliche Post in "Herzoglich Braunschweigische- Lüneburgische Postverwaltung" umbenannt.

Die Braunschweigische Post, die ab 1. Januar 1852 Briefmarken benutzte, ging am 1. Januar 1868 im "Norddeutschen Postbezirk" auf und dieser gehörte ab 4. Mai 1871 zur "Deutschen Reichspost".

Am 19. Februar 1890 wurde in Hahausen eine Postagentur mit Telegraphen - und Unfallmeldedienst eingerichtet. Wenn auch der Name des ersten Postagenten der Oberpostdirektion Hannover/Braunschweig in Hannover heute nicht mehr bekannt ist, so ist dieser dennoch nicht nur mündlich überliefert, sondern auch in dem Einwohnerverzeichnis von 1895 aufgeführt. Es handelt sich hier um den Halbköter, Gastwirt, Krämer, Standesbeamten und Postagenten Carl Lüders, der seine verschiedenen Bewerbe, also auch die Postagentur, zunächst auf dem Grundstück Assek.-Nr. 8, dem späteren Genesungsheim der Invalidenversicherung, ausübte.



Später wurde die Postagentur verlegt und zwar auf das Grundstück Assek.-Nr. 86 des ehemaligen Kaufhauses Hoffmeister.

Am 1. Juni 1906 übernahm der Barbier und Fleischbeschauer Wilhelm Möker, gebürtig aus Nauen, die Postagentur, die er in seinem Haus, Assek.-Nr. 84, Am Langenberg, betrieb.  Er leitete sie bis zum 30. September 1943. Seine Ehefrau Alwine Möker war in dieser Zeit ständige Vertreterin des Postagenten bzw. Posthalters. 1939 wurden die Postagenturen in Poststellen umbenannt.

Während der Dienstzeit des Ehepaares Möker war Gustav Hoffmeister viele Jahre als Briefträger tätig. Er dürfte heute noch vielen Hahäusern bekannt sein.

Am 03. Januar 1944 übernahm Johann Koch den Posthalterdienst im Haus Nr. 84, wo er ihn bis zum 31. August 1952 ausübte.

Der Nachfolger von Johann Koch wurde Heinz Buß, der die Poststelle im Haus Oberdorf 32 bis zum 31.12.1983 leitete. Seine Tochter Renate Sommer übernahm diese Aufgabe danach, bis am 17.01.1996 die Poststelle Hahausen aufgelöst wurde.

 

Alwine Möker war von 1906 bis 1943 ständige Vertreterin des Postagenten Wilhelm Möker

Posthalter Heinz Buss am letzten Tag seines Dienstes am 31.12.1983. Seine Tochter Renate Sommer (rechts) übernahm die Poststelle am 01.01.1984

Am 17.01.1996 war in der örtlichen Presse zu lesen!
In den Räumen der Bäckerei Raffert gibt's nicht mehr nur Brot, Brötchen, Sekt und Selters - im Geschäft geht auch „die Post ab"

Am Mittwoch ist die Filiale in die neue „Agentur" umgezogen / Debel: „Mehr Zeit für die Kunden in Hahausen"

Fritz und Ortrud Raffert mit ihrem Team sorgen seit Mittwoch, 10 Uhr, dass in ihrem Geschäft „die Post abgeht". Neben Brot, Brötchen, Sekt und Selters sowie allen Dingen des täglichen Bedarfs bieten sie nun auch umfangreiche Postdienstleistungen an. Ob ein Paket, Einschreib- oder Wertbrief aufgegeben werden soll, ob bare Ein- oder Auszahlungen im Postbankdienst getätigt oder auch nur Briefmarken verlangt werden, die Einwohner aus Hahausen können dies ab sofort hier erledigen.

Das Dienstleistungsangebot entspricht dem der ehemaligen Filiale, doch steht es den Kunden statt 13 nun 39 Stunden in der Woche zur Verfügung. Harry Debel, Leiter der Postniederlassung Goslar, umfasst es mit den Worten „mehr Zeit für die Postkunden in Hahausen" zusammen.

Damit für das Ehepaar Ortrud und Fritz Raffert, Hildegard Raffert und deren Mitarbeiterinnen Ingrid Gaschler und Ethel Hinkedei die postalischen Angelegenheiten kein Buch mit sieben Siegeln bleiben, werden sie in den ersten Wochen von einem erfahrenen Schalterbeamten in das Dienstleistungsangebot der Deutschen Post AG eingewiesen. Darüber hinaus stellt die Post ein modernes Annahmemodul, das alles enthält, was Kunden von der Post erwarten. Auf kleinem Raum sind Briefmarken, Stempel und Formblätter sicher und griffbereit einsortiert. Eine elektronische Waage hilft den neuen Postlern beim Bestimmen der Brief- und Paketentgelte.

Für die nötige Diskretion ist auch in der Agentur gesorgt. Fritz Raffert und sein Team sind, wie jeder Postbedienstete, zur Wahrung des Post-, Postbank- und Fernmeldegeheimnisses verpflichtet worden.

In weit mehr als 2.000 Postagenturen bundesweit beweisen Einzelhändler, Tankstellenpächter, Bäcker und Kioskbesitzer ihre Kompetenz beim Angebot von
Postleistungen in ihren Geschäften, Für die Vertragspartner bedeutet die Post im Haus meistens auch ein zusätzliches Standbein, das den Bestand der örtlichen Infrastruktur zu sichern hilft. Denn eine Grundvergütung und eine Provision für alle postalischen Geschäftsvorfälle fließen monatlich in die Ladenkasse.

Die Agenturen als kostengünstige Alternative zu kleinen eigenbetrieblichen Filialen geben der Post die Möglichkeit, die bei weitem nicht gedeckten Kosten ihres aus mehr als 17 000 Filialen bestehenden Netzes erheblich zu senken.

Am 28. Juli 2001 war folgende negative Meldung in der örtlichen Presse!
Hahausen / Postagentur nach sieben Jahren aufgelöst - Filialbezirksleitung der Post:

Im Landkreis Goslar sind bis Ende des Jahres 2001 keine weiteren Veränderungen vorgesehen
Die Postagentur Hahausen hat das "verflixte 7. Jahr" nicht überstanden: Die Postfiliale in der Bäckerei Raffert wurde Ende Juni geschlossen. Die Hahäuser Agentur, so ein Sprecher der Post AG in Hannover, habe zuletzt zu den umsatzschwächsten im Betreuungsgebiet gezählt, daher sei diese Entscheidung getroffen worden. Außerdem hätten im Blick auf den Standort Hahausen noch andere Faktoren eine Rolle gespielt.
Die Schließung der Agentur ist sowohl von Samtgemeindebürgermeister Peter Kühlewindt als auch vom Gemeinderat Hahausen mit Bedauern zur Kenntnis genommen worden.
Gerade ältere Bürgerinnen und Bürger. die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen seien, so hieß es in Stellungsnahmen, müssten nun bei der Erledigung ihrer postalischen Angelegenheiten mehr Zeit als bisher aufwenden und "Umständlichkeiten" in kauf nehmen. Bislang sei der Post-Service in der Bäckerei Raffert ideal gewesen, hätten hier doch die Dienstleistungen der Post von morgens 6 Uhr bis abends 18 Uhr in Anspruch genommen werden können.

Die Post-Offiziellen sehen freilich weniger Probleme. Ein Sprecher der Goslarer Filialbezirkleitung betonte, dass jetzt der "Mobile Post-Service" dem Kundendienst in Hahausen Rechnung trage. Ob Briefmarkenkauf oder Paketaufgabe - der motorisierte Briefträger stehe hinsichtlich der gesamten Leistungspalette täglich zur Verfügung.

Übrigens: -Wie die Filialbezirksleitung Goslar mitteilte, werde es im hiesigen Gebiet bis Ende 2001 keine Veränderungen in Sachen Post-Agenturen geben.

Die Post ist auf diesem Bild zwar "optisch" noch präsent,
doch in den Räumen der Bäckerei Raffert werden seit 
Ende Juni keine postalischen Dienste angeboten.

 

Erfreuliche Mitteilung in der Presse am 25. November 2005!
"Trari, trara - die Post ist
(wieder) da":
Nach über drei Jahren kam die Post zurück!
Hahausen gehört zu den 300 "Post - Point" - Pilotprojekten.
Fritz Raffert eröffnet ersten "Post - Point" in der Region

Bürgermeister Henri  Hoffmeister war der erste, der gestern Vormittag den Stempel mit dem Aufdruck "Hahausen - 38729" nutzte. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Eckhard Ohlendorf und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Jochen-Konrad Fromme freute er sich darüber, dass die Gemeinde wieder eine Poststelle hat. Ab sofort können die Hahäuser vor Ort Briefmarken kaufen oder Pakete aufgeben,

Das Bäckerei- und Lebensmittelgeschäft Raffert eröffnete den ersten Post - Point in der Region. Mit insgesamt 300 dieser kleinen Poststellen will das privatisierte Bundesunternehmen in die Fläche zurückkehren. "Ich habe mich in vielen Gesprächen dafür engagiert, dass die Post in den Orten wieder Stellen einsetzt, in denen sie noch vor Jahren Agenturen hatte", betonte Fromme.

In Hahausen war dies der Fall. Bis zum 30. Juni 2001 betrieb Fritz Raffert in seinem Geschäft die Post-Agentur, die er im Jahre 1996 eröffnete. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es noch ein Postamt. Raffert unterhält auch in seiner Zweigstelle in Seesen eine Post-Agentur, so dass er für die Aufgaben eines kleinen Points nicht geschult werden musste. Das Geschäft mit dem Post - Point ist dienstags bis freitags von 6 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und montags jeweils von 6 bis 12 Uhr geöffnet.
Damit der Bericht weiter ergänzt und verbessert werden kann, freuen wir uns über jede Information. Gibt es vielleicht zur Post und Post-Personen Bilder?

 Infos und Bilder bitte an:
info@hahausen-harz.de                 oder                    info@hahausen.de